Homi Jehangir Bhabha: Der Visionär, der Indiens wissenschaftliche Zukunft neu erdachte

Dezember 2, 2025

Die Geschichte von Homi Jehangir Bhabha liest sich fast wie eine stille Revolution – geprägt nicht von Rhetorik, sondern von Intellekt, Ehrgeiz und einem tiefen Glauben an Indiens wissenschaftliches Potenzial. 1909 in eine angesehene parsische Familie in Bombay geboren, ging Bhabha nach Cambridge, um Ingenieurwesen zu studieren, entdeckte jedoch bald seine tiefere Berufung in der theoretischen Physik. Seine frühen Forschungen zu kosmischen Strahlen machten ihn zu einem der weltweit führenden jungen Wissenschaftler.

Als er während des Zweiten Weltkriegs nach Indien zurückkehrte, erkannte er eine große Lücke: Dem Land fehlten Einrichtungen für fortgeschrittene Forschung. Mit seinem charakteristischen Weitblick gründete er 1945 das Tata Institute of Fundamental Research und schuf damit einen Zufluchtsort, an dem indische Wissenschaftler auf globalem Niveau innovativ arbeiten konnten. Kurz darauf legte er den Grundstein für das nationale Atomprogramm, indem er die Atomic Energy Establishment in Trombay ins Leben rief und Indiens dreistufige Nuklearenergiestrategie vorantrieb – ein Meisterwerk, das auf den reichen Thoriumvorkommen des Landes basierte.

Als erster Vorsitzender der Atomenergiekommission verband Bhabha wissenschaftliche Brillanz mit außergewöhnlichem institutionellem Gestaltungswillen. Sein früher Tod im Jahr 1966 beendete ein leuchtendes Leben, doch sein Vermächtnis lebt weiter: Er gilt bis heute als Architekt von Indiens atomarem Weg und als einer der einflussreichsten wissenschaftlichen Köpfe des modernen Indien.

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